Pressetext - Galerie Europa

DO IT AGAIN - Repetition, Reflection and Repulsion in Contemporary Art

12-20. 7. 2012, .HBC Berlin
Eröffnung: 12.7.12 19 uhr

Als Ausgangspunkt von DO IT AGAIN dient die historische Architektur des .HBC, insbesondere die verspiegelten Säulen. Wir freuen uns, eine Ausstellung zu präsentieren, deren Fokus auf Spiegelung liegt, einschliesslich der konkreten Nutzung von reflektierenden Materialien in installativen Arbeiten, Mustern und Symmetrie als malerische Motive, sowie die psychologischen und theoretischen Implikationen von Repetition in Performance und Videokunst.

Laut Deleuze heisst Wiederholen „sich verhalten, allerdings im Verhältnis zu etwas Einzigartigem oder Singulärem, das mit nichts anderem ähnlich oder äquivalent ist. Und vielleicht ist diese Wiederholung als äusseres Verhalten ihrerseits Widerhall eines noch heimlicheren Bebens, einer inneren und tieferen Wiederholung im Singulären, das sie beseelt.“

Die künstlerische Praxis der Wiederholung oszilliert zwischen der Geborgenheit einer aufgegliederten Ordnung und dem Schrecken von zwanghafter Unausweichlichkeit. Der gemeinsame Nährboden für diese unterschiedlichen Modi der Auseinandersetzung ist die reaktive Positionierung zu einem singulären Ausgangspunkt, einem Katalysator. Jede Form der Repetition, und der Vorgang selber, kann als Interaktion charakterisiert werden.

Wie Deleuze feststellt, ist der Versuch der identischen Reflexion einer singulären Entität vergeblich, dadurch ist der Akt der Wiederholung inhärent mit der Dissonanz der Unterschiedlichkeit aufgeladen. Ähnlichkeit und Wiederholung gehen miteinander im Versuch eine Bedeutung zu erfassen einher, aber die Resultate können in eine gegensätzliche Richtung führen. So verliert zum Beispiel jedes Wort seinen Sinn, wenn man es nur oft genug in Folge ausspricht.

Eines der hintergründigsten Phänomene der Wiederholung auf einer visuellen Ebene mag der „Droste Effekt“, oder „Mise en Abyme“ sein - die Rekursion eines Bildes oder einer Struktur innerhalb ihrer selbst. Häufig in der Natur aufzufinden (Federn, Brokkoli), und auch in der Gegenüberstellung von Spiegeln zu beobachten, kann die Anziehungskraft dieses Phänomens als Zeichen unserer Faszination mit dem Unendlichen fungieren. Der Einsatz von Wiederholung um eine Bedeutung zu erfassen oder generieren nimmt ein spiralförmiges Muster an.

In DO IT AGAIN setzen wir die Spiegelsäulen des Ausstellungsraums ein, um Präsentationsmodalitäten umzusetzen, die den Droste Effekt beinhalten, welches die Interaktion zwischen Kunstwerk und Betrachter endlos oszillieren und vermehren lässt.

Die Ausstellung umfasst unter Anderem ein umfangreiches Videoprogramm, das während der Öffnungszeiten des .HBC zu sehen ist.

Zoë Claire Miller & Antonia Bechmann

www.galerie-europa.eu

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